Hemmschwelle? So überwindest Du sie in 6 Schritten

Du traust Dich nicht? Mit diesen 6 Tipps kommst Du weiter! Und erst mal: durchatmen

Hilfe, vor mir ist eine Hemmschwelle!

Das ist schon komisch: Jeden Tag erledigen wir Aufgaben. Zu Hause, in der Familie, im Geschäft, im Freundeskreis. Oft im Handumdrehen und ohne lange zu überlegen. Doch dann trifft man auf eine Hemmschwelle, und ein anstehendes Telefonat scheint plötzlich ein Riesen-Problem zu werden. Wir schieben es hinaus, immer wieder kommt etwas anderes dazwischen . . . Und mit jedem Tag, an dem wir diese Aufgabe nicht erledigen, scheint uns die Herausforderung noch ein bisschen größer. Wir denken, dass die Hemmschwelle immer höher wird. Eigentlich ist die Aufgabe nicht zu bewältigen…

Bei dem einen ist es dieses anspruchsvolle Telefonat, beim anderen eine ungeliebte Aufgabe im Büro, der Dritte wagt es nicht, einen netten Menschen anzusprechen. Hemmschwellen lauern überall. Meine letzte Hemmschwelle war tatsächlich ein anstehendes Telefonat.

Es galt, eine neue Nachbarin anzurufen und sie zu fragen, ob sie mir einen Parkplatz vermietet. Kein Problem, meinst Du? O doch! Für mich schon. Denn ein paar Monate vorher hatten wir ein Missverständnis, das nie ganz geklärt worden war. Mir war also ein bisschen mulmig vor diesem Telefonat.

Was tun?

Zum Glück sind wir den Blockaden nicht ganz hilflos ausgeliefert. Denn Hemmschwellen hatten auch die Alten Römer oder Menschen im Mittelalter. Und unsere Vorfahren im letzten Jahrhundert auch. Wir können checken, wie die Alt-Vorderen mit solchen Herausforderungen umgegangen sind. Und uns Lösungsmöglichkeiten von ihnen abschauen.

Wir können Fachleute befragen, Psychologen konsultieren und eine Menge Fachbücher und Ratgeber lesen. Hab ich alles getan. Und für Dich und mich Folgendes herausgefunden und – Du kennst mich – natürlich persönlich ausprobiert.

Wie ich Hemmschwellen überwinde

1. Die Analyse

Gut ist schon mal, wenn man eine Hemmschwelle überhaupt als solche erkennt. Also, nicht einfach darüber hinwegzugehen und an etwas anderes zu denken. Sondern wahrzunehmen, dass einen etwas blockiert. Zu analysieren, dass da eine Blockade ist.

2. Erfolge im Gestern suchen

Wann habe ich in der Vergangenheit schon mal eine Hemmschwelle überwunden?

Okay, da suchen wir mal ganz früher: zum Beispiel die Führerscheinprüfung. Da hatte ich einen Mordsbammel . . . ich bin trotzdem hingegangen und hab sie schließlich bestanden. (Und das war ein tolles Gefühl).

3. Will ich die Hemmschwelle überhaupt überwinden ?

In meinem Fall heißt das: Will ich diesen Parkplatz der Nachbarin wirklich? Meine Antwort: Ja, es wäre tatsächlich eine große Erleichterung für mein Alltagsleben.

Ich empfehle diesen „last check“, weil wir manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Weil wir uns so sehr auf das „Nicht-Können“ konzentrieren, dass all das, was wir erreichen, für uns selbstverständlich ist. Und wir uns nur auf Nicht-Erreichtes und eben auf Hemmschwellen konzentrieren. Das wollen wir ändern, deshalb kommt jetzt meine Empfehlung zum …

4. Erfolgs-Tagebuch

Erfolgs-Tagebuch? Ich will doch keine Angeber werden, denkst Du jetzt? Nein, will ich auch nicht. Aber ich möchte, dass Du Dir Deiner Erfolge bewusst wirst !! 

Das Erfolgstagebuch kann ein kleines #Notizbuch sein, das immer in Deiner Tasche steckt. Und darin zeichnest Du mindestens 3 Erfolge pro Tag auf.

Bitte auch kleine Erfolge. Und ganz kleine. Alles zählt.

Also, zum Beispiel:

gutes Gespräch mit Kollege Gerhard gehabt/nicht ausgerastet beim morgendlichen Klamotten-Drama mit der Tochter / viel gelächelt

oder: Excel-Datei gecheckt/ gutes Essen gekocht/Bei einem Fremden nach dem Weg gefragt

oder: /Die Abendsonne genossen/Neue Kollegin freundlich angesprochen usw.

Trau Dich! Trau Dich, solche Sachen aufzuschreiben, trau Dich, die positiven und erfolgreichen Anteile Deines Lebens anzusehen und zu notieren!

5. Üben!

Ja, und dann heißt es: üben, üben, üben. Das ist wie Fahrradfahren lernen. Immer wieder aufsteigen und probieren. Solange, bis es klappt.

Und jetzt verrate ich Dir noch meinen Lieblingssatz zum Thema Hemmschwelle

6. Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht, sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig. 

Das Zitat stammt übrigens von good old Seneca, dem alten Römer, der diesen erstaunlichen Zusammenhang  schon vor fast 2000 Jahren rausgefunden hat.

Dein Spickzettel zur Überwindung von Hemmschwellen:

  1. Analyse (ja, das ist für mich eine Hemmschwelle, oder: nein)
  2. Mich an 3 Erfolge, die ich schon mal gehabt habe, erinnern und sie aufschreiben
  3. Last Check: Will ich die Hemmschwelle überhaupt überwinden? Ja oder Nein
  4. Erfolgs-Tagebuch führen
  5. Üben !
  6. An Seneca denken: Nicht weil die Dinge schwierig sind, wagen wir sie nicht, sondern weil wir sie nicht wagen, sind sie schwierig. 

P.S. Ich habe schließlich zum Telefon gegriffen und die Nachbarin angerufen. War viel leichter als gedacht (Seneca hat Recht). Wir haben uns über das holprige Missverständnis unterhalten, ganz nett. Und der Parkplatz? Den habe ich nicht gekriegt. Er war schon anderweitig vermietet. Doch mein Gefühl nach diesem „Hemmschwellen-Telefonat“ war: GROSSARTIG !

Welche Erfahrungen hast mit Hemmschwellen gemacht? Hast Du einen der „6 Schritte“ ausprobiert? Schreib mir, bitte! Schenke uns Deinen Kommentar. Lass uns alle an Deinen Erfahrungen teilhaben.

 

 

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